Ein neues Auto, eine komplette Einrichtung fürs Schlafzimmer oder ein Umbau im Haus – es gibt Dinge, die einer größeren Geldsumme bedürfen. Nicht immer liegt dieses Geld auf der hohen Kante und dann stellt sich die Frage, wie die Anschaffungen finanziert werden können.
Ob private Leihgabe oder der 15000 Euro Kredit, wir schauen uns verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung an, die vor allem bei größeren Ausgaben sinnvoll sein könnten.
Der Klassiker: Kredit aufnehmen und Anschaffungen finanzieren
Eine solide und gut funktionierende Möglichkeit ist die Kreditaufnahme. Ein Kleinkredit (in der Regel bis zu 3.000 EUR) reicht allerdings je nach Anschaffung nicht aus. Um genügend finanziellen Spielraum zu haben, könnte ein 15.000 EUR Kredit die bessere Lösung sein. War es früher noch die Hausbank, die als einzige Anlaufstelle diente, gibt es heute seriöse Kreditvermittler im Internet, die auch in schwierigen Fällen weiterhelfen können.
Zu den Grundvoraussetzungen für die Aufnahme eines Kredits gehören unter anderem:
- Mindestalter 18 Jahre
- Wohnsitz in Deutschland
- Bankkonto bei einer Deutschen Bank
- Regelmäßiges Einkommen, zur Tilgung der Monatsraten
- Positive Bonität (je nach Anbieter sind Altschulden nicht immer ein Hindernis)
Keine gute Idee ist hingegen die Nutzung des Dispokredits, da es hier schnell zu unkontrollierten Kosten kommen kann. Dieser ist nur Notfällen vorbehalten und wenig für die Anschaffung größerer Geräte gedacht.
Leihgabe unter Freunden: Mit Vertrag ist es möglich
Zu den Top-Gründen der Kreditaufnahme in Deutschland gehört das Auto. Da es hierbei um größere Summen geht, ist es meist nicht möglich, das Geld in der Verwandtschaft oder bei Freunden zu leihen. Wenn es jedoch um weniger teure Anschaffungen geht, ist das auch eine Option. Voraussetzung ist, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen festgehalten werden.
Das wiederum kann zu Schwierigkeiten führen. Wer möchte seinem besten Freund schon sagen, dass er gern einen Vertrag aufsetzen und Zinsen einnehmen würde? Andererseits ist jedoch ein zinsloses und vor allem vertragsloses Darlehen ein heikles Unterfangen. Im schlimmsten Fall kann die Freundschaft daran zu Bruch gehen, wenn die Rückzahlung nicht erfolgt.
Prinzipiell spricht nichts dagegen, bei solventen Freunden oder Familienmitgliedern um ein Darlehen zu bitten. Selbst zinslos ist das möglich, sofern es keine finanziellen Einbußen für den Darlehensgeber mitbringt. Ohne rechtliche Absicherung ist es aber zumindest ein schwieriges Thema.
Finanzierung direkt beim Händler: Das macht nicht in jeder Situation Sinn!
Viele Händler bieten Kunden heute die Möglichkeit an, ihre Einkäufe auf Raten zu bezahlen. Allerdings sind die maximalen Summen oft begrenzt. Ob Möbel, Elektrogeräte oder auch ein neues Auto, die Händlerfinanzierung ist immer mit Vorsicht zu genießen. Einerseits hat es natürlich Vorteile, wenn das gekaufte Produkt innerhalb kürzester Zeit geliefert wird und zur Verfügung steht.
Andererseits sind die Zinssätze für die Finanzierung bzw. Ratenzahlung über den Händler oft sehr hoch. Das Problem dabei ist, dass Verbraucher nicht vergleichen können. Wenn ein Händler (egal, ob Autohändler oder auch Versandhändler) mit einer Partnerbank zusammenarbeitet, kommt ohnehin kein anderes Unternehmen für die Finanzierung in Betracht.
Alte Dinge verkaufen, um Geld für Neues einzunehmen
Secondhand erlebt einen Boom, da hier der Nachhaltigkeitsaspekt eine große Rolle spielt. Wer also entsprechend viel Schmuck, Kleidung oder auch Elektronikgeräte Zuhause hat und diese verkaufen möchte, kann sich so das Geld für die Anschaffung verdienen.
Entscheidend ist aber, dass tatsächlich nur Dinge verkauft werden, die nicht mehr in Benutzung sind. Wer für eine zwingend nötige Waschmaschine das geliebte Erbstück der Großtante verkauft, wird diesen Schritt früher oder später bereuen. Gut geeignet sind Online-Plattformen, der klassische Flohmarkt auf der Straße bietet heute kaum mehr Möglichkeiten. Eine Alternative ist die Nutzung von Pfandleihdiensten. Es gibt sie online, aber auch noch in größeren Städten. Hier können primär Schmuckgegenstände mit höherem Wert, aber auch Autos, beliehen werden.
Größter Nachteil dabei: Wenn die Rückzahlung aus verschiedenen Gründen doch nicht möglich ist, wird der beliehene Gegenstand versteigert und geht verloren.
Darüber hinaus ist es wichtig, einen seriösen Pfandleiher zu nutzen. Es gibt immer wieder auch schwarze Schafe, die deutlich weniger ausbezahlen, als der Gegenstand bei einer Versteigerung am Ende einbringen könnte.
Bei langfristiger Planung: Investitionen für spätere große Anschaffungen
Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, Geld durch Investitionen zu verdienen. Eine sehr beliebte Möglichkeit sind beispielsweise ETFs, da hier das Verlustrisiko geringer ist als bei klassischen Aktien. Wenn es um eine kurzfristige Anschaffung geht, ist eine Geldanlage keine Option, denn bis zur Ausschüttung möglicher Renditen vergeht einfach zu viel Zeit.
Wenn es aber darum geht, für spätere Anschaffungen Geld auf die hohe Kante zu legen, kann ein gut diversifiziertes Portfolio durchaus Sinn ergeben. Hier sollte aber niemand auf eigene Faust handeln, es ist immer sinnvoll, Beratungen aus dem Branchenbuch in Anspruch zu nehmen. Denn Investitionen können immer auch zu einem Verlust führen!
Geld sparen und die Anschaffung dadurch finanzieren
Auch diese Möglichkeit ist nur dann geeignet, wenn nicht dringend sofort eine große Anschaffung nötig ist. Das nützt natürlich nichts, wenn die Waschmaschine dringend ersetzt werden muss oder wenn es Möbel für die neue Wohnung braucht. Sparen ist heute einfacher denn je, da es für jedes Budget den passenden Sparplan gibt. Allerdings ist diese Form der Anlage langfristig angelegt und kann mehrere Jahre dauern!
Eine schnellere Alternative ist die (starke) Reduktion der monatlichen Ausgaben. Dazu kann es gehören, auf Freizeitaktivitäten zu verzichten, den Urlaub ausfallen zu lassen oder auch die teure neue Bekleidung im Geschäft hängen zu lassen. Da hierbei aber fast immer Einschränkungen des persönlichen Wohlbefindens zu erwarten sind, ist die Option nur im Notfall sinnvoll.
Fazit: Der Kredit ist als Finanzierungsmethode für größere Anschaffungen fast immer geeignet
Tatsächlich zeigt sich, dass die Finanzierung von großen Anschaffungen über einen Kredit fast immer die beste Lösung ist. Zwar gibt es auch andere Optionen, die sind aber mit Risiken bzw. Hürden verbunden. Auch Kredite sollten natürlich nicht wahllos aufgenommen werden, schon zum eigenen Schutz. Wer das Geld für die Rückzahlung nicht hat, gerät schnell in einen gefährlichen Schuldenkreislauf.
Auch ist es wichtig, sorgfältig nach einem seriösen Anbieter zu suchen. Schwarze Schafe in der Branche versprechen Kredite ohne Schufaauskunft oder bieten sie zu horrenden Zinsen an. Davon ist Abstand zu nehmen, denn dabei handelt es sich fast immer um Kredithaie, die sich ihre Dienste einiges kosten lassen. Wer vergleicht, trifft immer eine gute Wahl, so viel Zeit sollte also auch bei einer größeren Anschaffung sein.