Klettern in Deutschland

Kletterfelsen

In den letzten Jahren ist der Klettersport immer beliebter geworden. Und dies hat viele Gründe. Zum einen gibt es immer mehr Kletterhallen, die Kurse und Ausrüstung anbieten. So entstehen keine großen Anschaffungskosten und die Hemmschwelle ist relativ niedrig. Zum anderen bringt das Klettern an sich jede Menge gesundheitliche Vorteile für Körper und Psyche, sodass sich in vielen Teilen der Welt passionierte Kletter-Communitys gebildet haben.

Da der Klettertrieb bei Menschen angeboren ist, sind die Bewegungen für uns sehr natürlich. Außerdem stärkt das Klettern das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wie kaum ein anderer Sport. Die meisten empfinden ein großes Glücksgefühl, wenn sie ein „hoch gestecktes“ Ziel erreicht haben. Dies sieht man ganz deutlich in der Doku „Free Solo“ mit Alex Honnold, der dank extremer Konzentration den Felsen „El Capitan“ im Yosemite Nationalpark besteigt – und das komplett ungesichert.

Natürlich ist es niemandem geraten, das Freiklettern auszuprobieren. Aber hat man erstmal einen Kurs absolviert und alle Routen in der Kletterhalle gemeistert, stellt sich die Frage: Wo in Deutschland kann ich sicher an einer echten Felswand hinaufklettern? Wir haben uns schlau gemacht und uns die besten Kletterregionen in Deutschland angeschaut. Aber aufgepasst: Auch, wenn es viele Routen für Anfänger gibt, empfiehlt es sich immer, einen erfahreneren Kletterer an seiner Seite zu haben.

Elbsandstein

Dieses fantastische Klettergebiet befindet sich in der Sächsischen Schweiz in der Nähe von Dresden. Fortgeschrittene und Profis finden hier mehr als 10.000 Routen, die sich in ihren Schwierigkeitsgraden unterscheiden. Wie der Name es schon verrät, handelt es sich um Felsen aus Sandstein. Das Traditionsreiche Klettergebiet hat strenge Ethikregeln: So sollten Kletterer kein Chalk verwenden und auch die Haken mit größerem Abstand voneinander anbringen. Aufgrund der Beschaffenheit der Felsen ist dieses Klettergebiet nichts für blutige Anfänger.

Frankenjura

Mit über 12.000 Kletterrouten ist das Frankenjura mit seinen löchrigen Kalkfelsen das beliebteste Klettergebiet Deutschlands. Tatsächlich reisen Menschen aus aller Welt an, um hier ihre Kletterkünste unter Beweis zu stellen. Dabei ist das Gebiet nicht nur das größte Kletterparadies der Welt, sondern auch eines der schönsten. Zwischen Erlangen, Bamberg und Bayreuth beherbergt der dreieckige Märchenwald ganze 1.000 Felsen. Da diese relativ klein und versteckt sind, findet man leicht „private“ Kletterwände, die nicht von anderen Sportlern genutzt werden.

Klettersteig

Altmühltal

Zwischen München und Nürnberg liegt das Altmühltal, ein Klettergebiet mit grauen Kalkfelsen, deren 2.000 Routen nur für Fortgeschrittene und Profis geeignet sind. Das liegt daran, dass das Klettern hier oftmals sehr technisch und auch senkrecht ist. Im Jahr 1984 eröffnete Wolfgang Güllich die erste Zehner-Route namens „Kanal im Rücken“, was diesen Ort zu einem historischen Denkmal macht. Wer sich hier noch nicht so wirklich an den Fels traut, kann wunderbar wandern gehen und tolle Ausblicke genießen.

Pfalz

Der rotgraue Sandstein, der in der Pfalz zu finden ist, erinnert fast an den US-Bundesstaat Utah. Das etwas kleinere Gebiet hat mehr als 1.000 Routen und Felsen zu bieten. Und dank der vielen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade kommen Anfänger, Fortgeschritten und auch Profis voll und ganz auf ihre Kosten. Die Beschaffenheit der Felsen ähnelt dem Elbsandstein in der Sächsischen Schweiz. Hier stehen die Sandsteintürme jedoch viel freier und auch die strengen Ethikregeln fallen weg.

Harz

Im Harz befindet sich ein toller rauer Granit, der die Herzen aller Boulder-Fans um ein Vielflaches höherschlagen lässt. Aber auch klassisches Klettern ist hier ein großes Vergnügen. Mit Schwierigkeitsgraden von leicht bis mittel, hat man hier die Wahl zwischen über 1.200 Routen und 200 größeren Felsen. Daher fühlen sich hier besonders Anfänger und Fortgeschrittene wohl. Wer sich im Harz nicht besonders gut auskennt, konsultiert einen der vielen Kletterführer und konzentriert sich zunächst auf das Okertal.

Schwarzwald

Natürlich darf auch der Schwarzwald nicht fehlen. Dieser hat Felsen aus Quarzkonglomerat, Gleismix und Granit zu bieten, die gerade für Anfänger und Fortgeschrittene ideal sind. Denn wirklich schwere Routen gibt es hier nicht. Zu bedenken ist auch, dass man sich auf manchen Sportkletterrouten mobil sichern muss und die vorhandenen Risse und Löcher nutzen sollte. Wenn man in der Nähe wohnt, dann lohnt sich ein Ausflug auf jeden Fall, da der Schwarzwald auch landschaftlich viel zu bieten hat.

Tipp: Nach einer anstrengenden Klettertour besucht man am besten eine nahe gelegene Therme oder Sauna, um Muskeln und Geist zu entspannen.

Kommentare (0):

Es sind noch keine Einträge vorhanden, schreiben Sie jetzt den ersten Kommentar!
Seite:

neuen Kommentar verfassen:

Name: *

E-Mail: (kein Pflichtfeld)

Kommentar: *

Spamschutz: *
Wieviel ist zwei plus acht?
(Das Ergebnis bitte als Zahl eingeben)

Eintragen!

* Pflichtfelder Wenn Sie Ihre E-Mail Adresse nicht veröffentlichen möchten, lassen Sie das Feld einfach leer!

Nutzungsbedingungen der Kommentarfunktion
Die Kommentarfunktion gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Meinung zu einem Artikel zu schreiben - unmittelbar und ohne vorherige Registrierung. Bitte halten Sie Ihren Kommentar sachlich und fair. stadtgui.de übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich vor, beleidigende, rechtswidrige oder nachweislich unwahre Beiträge zu löschen. Sollte ein Kommentar aus Ihrer Sicht gegen diese Regeln verstoßen können Sie diesen unter mail(at)stadtgui.de melden.